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  4. Hype um Survival-Sendung «7 vs. Wild»: Bushcraft-Projekte für Beginner und Kinder

5 Ideen für Naturkinder

Aller Anfang ist schwer? Nicht im Survival-Training

Die Youtube-Serie «7 vs. Wild» erobert Kinder­herzen. Bushcraft- und Survival-Hacks ­machen auf Pausenplätzen die Runde wie Pokémon-Karten. Diese familientaug­lichen Übungen eignen sich für den Einstieg.

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Familie im Wald

Streifzüge durch den Wald entspannen den Familienalltag. Kennt ihr schon unsere «Regeln für die Sicherheit von Kindern im Wald»?

Getty Images/Image Source

2021 liessen sich 7 YouTuber in einer abgelegenen Gegend in Schweden einzeln aussetzen. Jeder von ihnen durfte nur 7 Gegenstände mitnehmen und musste damit 7 Tage durchkommen. Die YouTuber waren mit Kameras ausgerüstet und filmten sich selbst beim Shelter-Bau, der Nahrungsbeschaffung und dem Kampf gegen die Einsamkeit mitten in der Natur. Die Aufnahmen wurden anschliessend auf zur ersten Staffel der Sendung «7 vs Wild» zusammengeschnitten und auf YouTube hochgeladen. Das Format hat mittlerweile Kult-Status erreicht. Bereits sind zwei weitere Staffeln erschienen, eine aus Panama, eine aus Kanada.

Fans warten gespannt auf eine mögliche vierte Ausgabe der Serie im Herbst 2024. Unter ihnen viele Familien und Kinder. Denn die Sehnend ist für jedes Alter geeigne. Ihr Erfinder, Fritz Meinecke, geniesst auf Pausenplätzen geradezu Kult-Status. Nicht wenige Kinder möchten Fischernetze knoten und Feldbetten bauen können wie er. 

5 Survival- und Bushcraft-Übungen für Familien

Noch ist kein Bushcraft- und Survival-Meister vom Himmel gefallen. Doch klein anfangen kann jeder. Zum Beispiel mit diesen Übungen:

1. Das Rucksack-Spiel: Wenn man sieben Tage in der Wildnis überleben will und nur sieben Gegenstände mitnehmen darf, was kommt in den Rucksack? Ein Gedankenexperiment für jedes Alter, das man am Familientisch oder auf langen Autofahrten immer durchspielen kann. Wetten, dass das mehr Spass macht als «Ich sehe etwas, was du nicht siehst»?

2. Schnitzen für Beginner: Ein guter «Hegel» ist für Survival- und Bushcraft-Übungen unerlässlich. «Schon die Kleinsten können ihre Messerfertigkeit mit einem Sackmesser mit abgerundeter Spitze schulen», sagt Annina Reusser von der Pfadibewegung Schweiz. «Als erstes Schnitzobjekt eignet sich ein zugespitzter ‹Brätlistock›. Stufe 2: Gabelspitze, an der die Wurst besser hält. Oder ein Muster in der Rinde des Stocks.»

3. Das Zunder-Experiment: Um Feuer zu entfachen, braucht man Zunder. Welches Material eignet sich? Rinde? Gras? Ästchen? «Familien können während eines Spaziergangs die Augen offen halten und alles sammeln, was sie für guten Zunder halten», empfiehlt Survival-Trainer Simon Jamnik von Inside-tours.ch. «An einer Feuerstelle probiert man aus, ob man richtig lag und sich mit dem Gesammelten ein Feuer entfachen lässt. Die Übung weckt den Forscherdrang und schärft die Sinne für die Umgebung.»

Familie macht Feuer im Wald

Falls das mit dem Zunder klappt, findet ihr hier drei Ideen rund ums Lagerfeuer: Popcorn auf dem Feuer zubereiten, Kohle-Farbstifte herstellen und Drahtskulpturen brennen. 

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4. Eins nach dem Anderen: Die Birke, eine Wundertüte: Saft und Blätter sind geniessbar. Die Rinde brennt auch in feuchtem Zustand, und sie ist wasserdicht, taugt also für den Gefässbau. «Wer die Vorzüge der Birke kennt, kommt ziemlich weit», sagt Markus Lusser von Howtosurvive.ch. So geht es mit vielen Pflanzen. «Sich nur nicht von der Artenvielfalt überfordern lassen, sondern Pflanze um Pflanze umfassend kennenlernen statt alle aufs Mal. Die Birke ist ein guter Anfang.»

5. Theorie für die Praxis: Unterschlupf bauen, auf dem Feuer kochen, Tiere beobachten, Hütten konstruieren … Alles gar nicht so schwierig! Das Buch «Outdoor Kids» des Schweizer Erlebnispädagogen Nicolas Lätt inspiriert Familien für Bushcraft-Projekte und Freiluftabenteuer.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Survival und Bushcraft?

Wenns um Fertigkeiten in der Wildnis geht, begegnet man Immer wieder den Begriffen Survival und Bushcraft. Die beiden Begriffe haben viele Überschneidungen, doch handelt es sich um zwei unterschiedliche Bereiche des Wildnis-Trainings. 

Survival: Hier geht es um das pure Überleben in der Wildnis. Survival-Training legt den Fokus auf das Vorgehen in unerwarteten Notfallsituationen. Am Leben zu bleiben, ist das einzige Ziel und steht über einem nachhaltigen Umgang mit der Natur. Schnelligkeit und Improvisation sind gefragt. Survival-Skills umfassen die Fähigkeiten, sich Schutz, Nahrung, Wasser und Feuer zu beschaffen, sowie medizinische Grundkenntnisse.

Bushcraft: Dieser Begriff umschreibt das Erlernen von handwerklichen Fertigkeiten, welche einem das Leben in der Natur auf langfristiger Basis ermöglichen oder sogar schöner gestalten. Dies beinhaltet traditionelles Wissen sowie einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen der Natur. Dazu gehören Pflanzenkunde, Holzbearbeitung und Vieles mehr. 

Sylvie Kempa
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Von Sylvie Kempa am 30. April 2024 - 06:11 Uhr